Saturday, 06 June

11:18

Praying for temporal goods and the reward of the righteous [Paths of Love]

Do the saints tend to be healthier, wealthier, and wiser than the rest of mankind? Do holy farmers, e.g., overall enjoy better crops, healthier children, etc., than industrious and careful but less holy farmers? Most Catholics, I believe, would without too much hesitation say "no". We don't associate holiness with temporal or outward prosperity bestowed by God. And this is also the catholic tradition. ("Whether temporal goods fall under merit," Summa theologiae, I-II, q. 114, a.10)

And yet, when we consider praying for good crops, healthy children, health for ourselves, and the like, we tend to assume that those who pray for them are more likely to receive them than those who do not, or at least to think that if we pray for them, we are more likely to receive them than if we do not. But should we really expect God generally to reward these particular acts of piety with temporal goods to a greater degree or in a different manner than he rewards charity and holiness with temporal goods?

The problem is, I suspect, that we haven't radically assimilated a necessary condition of prayer, namely that we ask for temporal goods only inasmuch as they are conducive to salvation. (Summa Theologiae, II-II, q. 83, a. 6). We at any rate frequently do not consciously think of this qualification when we pray for good weather for an outing or event, or other such things. We don't exclude it, perhaps, so that we would desire good weather and ask for it even if we knew it would be less conducive to salvation than bad weather would be. But it's not so present in our minds.

But if those who are righteous, and therefore merit eternal life and what leads to eternal life, do not, in general, enjoy more of these various temporal goods, we may gather that more temporal goods are not, in general, more conducive to salvation than less temporal goods. Consequently, we shouldn't expect, on average, to become richer if we pray for money than if we don't, nor, on average, to be healthier if we pray for health than if we don't, and so on for other temporal goods.

This argument doesn't exclude the possibility that for a particular group at a particular time (e.g., during some period of the Old Testament), it belonged to the divine pedagogy to lead his people to faith in him through temporal rewards, both for doing good and for praying to him. It argues only that such temporal rewards of righteousness or prayer don't belong to the christian dispensation in general.

This conclusion doesn't mean we shouldn't pray for temporal  things, but that we shouldn't, ultimately, pray for them in themselves, only inasmuch as they are possible means and contexts in which the "good Spirit" is given us. We should read the promise "how much more will your Father who is in heaven give good things to those who ask him", (Mt 7:11) in light of Luke: "how much more will your Father from heaven give the good Spirit to those who ask him?" (Luke 11:13) and the christian tradition of prayer, and so, when we pray for particular goods, pray for them only inasmuch as they might help us and others towards salvation.

09:30

Quines Anti-Essentialismus 2 [Scholastiker]


W.V.O. Quine hat weitere Argumente für seine Auffassung geliefert, dass es keinerlei Modalitäten gibt, insbesondere dass es nichts gibt, dass notwendig ist. Dies gilt selbst, nach Quine, für mathematische und logische Wahrheiten. Seine Argumente gegen die Notwendigkeit sind aber immer auch gegen die Theorie der Wesenheiten gerichtet, denn eine Entität hat ihre Wesenheit notwendigerweise. Dass Sokrates ein Mensch ist, ist eine notwendige Bestimmung Sokrates‘. Quine hingegen behauptet, dass irgendeine Proposition, die wir für notwendig halten, nichts anderes bedeutet, als das wir eine solche Proposition für wichtig erachten und dass dann, wenn wir sie als nicht notwendig preisgeben, dies bedeutende Konsequenzen hätte. Doch im Prinzip könnten auch logische Wahrheiten, wie der Satz vom Widerspruch als nicht-notwendig betrachtet werden.

 

Dass die Winkel eines Dreiecks zusammen 180° ausmachen scheint eine notwendige Wahrheit zu sein, doch, so Quine, es wurde später in einer nicht-euklidischen Geometrie gezeigt, dass dies nicht der Fall sein muss.

Allerdings ist dies kein starkes Argument, denn in einer euklidischen Geometrie bleibt der Satz, dass die Winkelsumme eines Dreiecks 180° beträgt, dennoch eine notwendige Wahrheit. Man könnte höchstens behaupten, dass der Begriff "Dreieck" durch die Entdeckung der nicht-euklidischen Geometrie zweideutig geworden ist und daher verschiedene Bedeutungen haben kann, aber innerhalb jedes der beiden Systeme ist die Definition eine notwendige Bestimmung des Dreiecks.

In Einteilung der Dinge in natürliche Arten (und damit die Einordnung der Dinge unter bestimmten gemeinsamen Wesenheit) wurde von Quine als ein Ergebnis der evolutionären natürlichen Selektion bezeichnet. Damit wären Arten und Gattungen (und damit Wesenheiten) nur subjektive Entitäten bzw. von unserem Verstand abhängig. Eine solche Theorie stellt eine darwinistische Variante des Konventionalismus dar.

Wenn dies zutrifft, wenn es zutrifft, dass wir keinen Grund haben, irgendeine Wahrheit der Logik oder Mathematik als objektiv notwendig zu betrachten, dann haben wir auch keinen Grund irgendeines unserer Argumente, seien diese philosophischer oder naturwissenschaftlicher Art, als formal gültig zu bezeichnen, d.h. Beweise als wahre Schlussfolgerungen zu verstehen. Und damit müssten wir an allen wissenschaftlichen und philosophischen Erkenntnissen zweifeln, selbstverständlich auch an denen von Quine und anderen radikalen Empiristen.

Ein weiterer Anti-Essentialist, der auch in Deutschland Bedeutung erlangt hat, war Karl Popper. Allerdings richten sich seine Argumente gegen einen Essentialismus, den es zumindest in Bezug zum aristotelisch-scholastischen Begriff der Wesenheit nicht gibt. Am ehesten könnte sich Poppers Angriff gegen Wesenheiten gegen die Phänomenologie richten, aber nicht gegen Aristoteles oder Thomas von Aquin. So schreibt Popper, dass Aristoteles und Platon der Auffassung gewesen seien, dass wir ein bestimmtes Vermögen besitzen, eine intellektuelle Intuition, durch die wir Wesenheiten visualisieren bzw. vorstellen können und so deren Definition herausfinden können. Popper sagt nun, dass ein solches Vermögen nach Auffassung Platons und Aristoteles‘ „unfehlbar und unbezweifelbar“ sei. Allerdings ist dies eine Karikatur Platons und Aristoteles und das Argument hat keinerlei Bedeutung in Bezug zur scholastischen Auffassung der Wesenheiten.

Zunächst muss man unterscheiden zwischen der Frage, ob Dinge Wesenheiten haben und der Frage, welche Wesenheit dieses bestimmte Ding hat. Ich habe mit Bezugnahme auf verschiedene Autoren, insbesondere aber auf Edward Fesers „Scholastic Metaphysics“ die zahlreichen Argumente für eine positive Beantwortung der ersten Frage in diesem Blog dargestellt. Keines dieser Argumente hat sich in irgendeiner Weise auf eine bestimmte „intellektuelle Intuition“ bezogen, die erforderlich ist, um Wesenheiten zu erkennen. Man kann durchaus dafür argumentieren – und ich habe dies wiederholt getan – dass die Existenz von Wesenheiten unbestreitbar ist und selbst von denen, die sie bestreiten, vorausgesetzt werden. Doch diese Behauptung beruht auf Argumenten, von denen Sie viele in diesem Blog finden und nicht auf eine „intellektuelle Anschauung oder Intuition“.

In Bezug zur zweiten Frage, was die Wesenheit dieses bestimmten Dinges ist, sind die Scholastiker der Auffassung, dass die Frage durch empirische Untersuchung beantwortet werden muss, dass also auch dazu keine „Intuition“ erforderlich ist. Die Erkenntnis von Wesenheiten erfordert insbesondere sinnliche Wahrnehmung und kann unter Umständen aufwändig und nicht einfach sein. Hinzu kommt, dass wir keine einzige Wesenheit vollständig oder auch nur annähernd vollständig erkennen können und dass unsere Erkenntnisse bestimmter Wesenheiten sich auch verbessern, vertiefen oder erweitern. Unsere Ur-ur-ur-ur-Großeltern wussten, was Wasser ist, d.h. sie kannten die Wesenheit von Wasser. Durch die Entdeckung der atomaren Struktur des Wassers als H2O wurde diese Erkenntnis allerdings erheblich erweitert und vertieft. Insofern trägt wissenschaftliche Forschung ganz wesentlich zur Erkenntnis der Wesenheiten bei, eine Behauptung, die von Popper übrigens vehement bestritten wird.

06:08

Corpus Christi - Readings from the Office of Matins [A Foretaste of Wisdom]


This is somewhat belated, as the feast of Corpus Christi was yesterday, but I believe it used to have an Octave, so traditionally we should still be celebrating the feast. The following excerpts constitute some of the lessons for the office of Matins for this feast in the Tridentine breviary, as found here. A more complete presentation of St. Thomas' work in composing the office, including more excerpts in the lessons, may be found here. This exemplifies St. Thomas' profoundly liturgical and Eucharistic mysticism. He was not merely the rational thinker whom he is normally made out to be. He was motivated by an intense piety, which can be seen in this, probably his greatest masterpiece, the office of Corpus Christi.

Reading 4
From the Sermons of St Thomas of Aquino.
17th or 57th of his Opuscula, or Lesser Works.
The immeasurable benefits, which the goodness of God hath bestowed on Christian people, have conferred on them also a dignity beyond all price. " For what nation is there so great, who hath gods so nigh unto them, as the Lord, our God, is" unto us? Deut. iv. 7. The Only-begotten Son of God, being pleased to make us " partakers of the Divine nature," 2 Pet. i. 4, took our nature upon Him, being Himself made Man that He might make men gods. And all, as much of ours as He took, He applied to our salvation. On the Altar of the Cross He offered up His Body to God the Father as a sacrifice for our reconciliation He shed His Blood as the price whereby He redeemeth us from wretchedness and bondage, and the washing whereby He cleanseth us from all sin. And for a noble and abiding memorial of that so great work of His goodness, He hath left unto His faithful ones the Same His very Body for Meat, and the Same His very Blood for Drink, to be fed upon under the appearance of bread and wine.

Reading 5
How precious a thing then, how marvellous, how health-giving, how furnished with all dainties, is the Supper [of the Lord !] Than His Supper can anything be more precious ? Therein there is put before us for meat, not, as of old time, the flesh of bulls and of goats, but Christ Himself, our very God. Than this Sacrament can anything be more marvellous ? Therein it cometh to pass that bread and wine are bread and wine no more, but in the stead thereof there is the Body and there is the Blood of Christ; that is to say, Christ Himself, Perfect God and Perfect Man, Christ Himself is there, under the appearance of a little bread and wine. His faithful ones eat Him, but He is not mangled ; nay, when [the veil which shroudeth Him in] this Sacrament is broken, in each broken piece thereof remaineth whole Christ Himself, Perfect God and Perfect Man. All that the senses can reach in this Sacrament, [look, taste, feel, smell, and the like, all these] abide of bread and wine, but the Thing is not bread and wine. And thus room is left for faith ; Christ Who hath a Form That can be seen, is here taken and received not only unseen, but seeming to be bread and wine, and the senses, which judge by the wonted look, are warranted against error.

Reading 6

Than this Sacrament can anything be more health - giving Thereby are sins purged away, strength renewed, and the soul fed upon the fatness of spiritual gifts. This Supper is offered up in the Church both for the quick and dead it was ordained to the health of all, all get the good of it. Than this Sacrament can anything be more furnished with dainties The glorious sweetness thereof is of a truth such that no man can fully tell it. Therein ghostly comfort is sucked from its very well - head. Therein a memorial is made of that exceeding great love which Christ showed in time of His sufferings. It was in order that the boundless goodness of that His great love might be driven home into the hearts of His faithful ones, that when He had celebrated the Passover with His disciples, and the last Supper was ended, the Lord " Jesus, knowing that His hour was come that He should depart out of this world unto the Father, having loved His own which were in the world, He loved them unto the end," John xiii. 1, and instituted this Sacrament, this Sacrament, the everlasting forth - " showing of His death until He come " again, 1 Cor. xi. 26, this Sacrament, the embodied fulfilment of all the ancient types and figures, this Sacrament, the greatest miracle which He ever wrought, and the one mighty joy of them that now have sorrow, till He shall come again, and their heart shall rejoice, and their joy no man take from them. John xvi. 22.

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